Komplettsanierung eines alten Bauernhofes im Südschwarzwald
Ein kleiner, alter, sehr sanierungsbedürftiger Bauernhof im Südschwarzwald zu einer energetischen und baubiologischen Wohlfühloase zu verwandeln war eine anspruchsvolle, gleichzeitig sehr spannende Herausforderung. Und das gleichermaßen für die Bauherrschaft, als auch für MIO-Holzbau.
Der über lange Zeit nicht mehr bewohnte Hof hatte sich zur Wohnstätte sehr vieler kleiner Vierbeiner entwickelt, die Hinterlassenschaften waren entsprechend.
Wurde anfänglich noch über eine kleinere Sanierung nachgedacht, zeigte sich schnell, da ist mehr nötig.
So kam es erst einmal zu sehr viel Abrisszonen, Entkernung und baulichen Überraschungen, die es zu lösen galt.
Das Ergebnis sind zwei sehr hochwertige Wohnungen, die im ehemaligen Wohnhaus Platz gefunden haben. Der Ökonomieteil soll in einem späteren Bauabschnitt ebenfalls noch saniert werden.
Ein Balkon im Obergeschoss und eine Sonnenterrasse im EG laden zum draußen verweilen ein.
Bei den Bildern wird deutlich, wie „Aus Alt mach Neu“ erreicht wurde. Die Bauherren erbrachten vor allem im Bereich des Trockenbaus immense Eigenleistungen.
Die notwendige Energie für Warmwasser und Heizung wird mittels einer Wärmepumpe (mit Ökostrom) gewonnen.
Eine Deckenstrahlungsheizung sorgt für behagliche Wärme, und benötigt so keinen Platz an der Wand.
Im EG wurde zudem der vorhandene Kachelofen erhalten und saniert.
Energiewerte heute:
Effizienzhaus kfw 55
Jahres-Primärenergiebedarf Qp = 23,1 kWh/m²a
- dreifach verglaste Fenster
- dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Außenwanddämmung mit Zellulose und Holzweichfaserplatten
- Zwischen,- und Aufsparrendämmung mit Stegträgern, Zellulose und Holzweichfaserplatten
Nach den vielen Eigenleistungen ist derzeit eine kleine Arbeitspause bei den Bauherren eingetreten, dann warten die Außenanlagen auf ihre Gestaltung.
- Im Osten geh die Sonne auf – unterm Dach war noch ein Teil des Heustockes, im OG noch eine Getreidekammer untergebracht.
- Vergrößerte Fensteröffnungen bringen mehr Licht und die gut zu erkennende dezentrale Lüftungsanlage sorgt für gutes Klima
- Nach einer kompletten Entkernung wurde der auch Speicher …
- … zu Wohnraum, das alte Gebälk soweit wie möglich erhalten
- Der zur Nordseite liegende Eingang wurde verlegt, der Flur zu Wohnraum im EG.
- Das neue Treppenhaus wurde in den ehemaligen Stall gebaut
- Aus den kleinen Räumen im EG entstand eine helle, großzügige Wohnung – eine gelungene Mischung aus alt und neu. Von hier aus wird der neu verputzte Kachelofen geheizt.
- Im OG wurde sowohl im Norden als auch im Süden mit Gauben mehr Wohnraum gewonnen
- Aus der „Kammer des Schreckens“ …
- … wurde eine Helle Küche mit Ausblick
- Manches musste dringend ersetzt, anderes neu unterstützt werden …
- … immer das energetische und baubiologische Maximum im Blick
- Die Gaube im Süden sorgt für Helligkeit und nur das alte Gebälk erinnert an den ehemaligen Heustock
- Treppe zum OG
- Das Alte und Neue – die breiten Außenmauern aus Bruchstein und entsprechender neuer Wärmedämmung schaffen tiefe Fensterbänke zum draufsitzen und entspannen
- Auch wenn sie einen gewissen Charme hatte – die Anforderungen an heutige Küchen sind andere
- Aus den kleinen Zimmern und einer Küche aus den 50er Jahren entstand ein großer, heller Wohn- und Lebensbereich
- Die bestehenden Bruchsteinmauern im Innenbereich so zu gestalten, dass eine angenehme Wohn – Atmosphäre entstand erforderte viel Arbeit, unterschiedlichste Arbeitsgänge und gute Ideen.
- Die im Altbau vorhandene Täfelung wurde als Idee aufgenommen und neu produziert
- Balkon im 1. OG – hier ist die getäfelte Dachuntersicht gut zu erkennen – liebevolle Details, die dem Bauherrn wichtig waren
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